Interview zum „GOD“ – Werner Nachtigal

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Lieber Werner, du bist Initiator des Global Outreach Days, der ja am 28.05., also diesen Samstag stattfindet. Magst du kurz ein paar Sätze zu dir sagen und was der „GOD“ eigentlich ist, bzw. wie es dazu gekommen ist?

Meine Vergangenheit, und das ist hier vielleicht nicht ganz unwichtig ist die, dass ich 21 Jahre lang nie irgendwo was von Jesus gehört habe. Ich bin in Deutschland aufgewachsen, fast wie in einem moslemischen Land – mir hat einfach nie irgendjemand etwas über Jesus erzählt. Ich habe in einem Traum Jesus gesehen, wahrscheinlich auch real, da war ich so um die drei Jahre alt. Als ich dann das Evangelium gehört und mich bekehrt habe, habe ich auch sofort angefangen zu evangelisieren. Seit 1990 bin ich als Evangelist tätig, relativ kurz nach dem Mauerfall. Ich habe viele Jahre, viele tolle Dinge erlebt aber dann kam es zu einem entscheidenden Einschnitt. Zum Einen war das die Bewegung von „Summer2go“, wo wir erleben durften, wie junge Leute durch einfaches Training befähigt wurden los zu gehen und Menschen von Jesus zu erzählen. Dabei haben sie dann die erstaunlichsten Dinge erlebt.

Die eigentliche Vision vom Global Outreach Day kam dann 2010 auf einer Missionsveranstaltung in Pakistan und das mit einer unglaublichen Power – ich konnte diese Vision förmlich sehen. Das waren zwei Tage fast wie in einem Ausnahmezustand, ich habe viel gebetet und wahrgenommen wie eine riesige Welle um die ganze Welt geht. Vieles von dem was wir heute erleben, habe ich zum Teil damals schon gesehen. Nach diesen zwei Tagen habe ich dann zu Gott gesagt, dass es hier ja um eine weltweite Mobilisation geht und ich weder die Finanzen habe das umzusetzen, noch einer von den bekannten Evangelisten mit entsprechendem Einfluss bin, wie also kann das „Ding“ funktionieren?! Ja und jetzt machen wir den „GOD“ mittlerweile im fünften Jahr und haben in dieser Zeit 135 Millionen Traktate gedruckt, also auch entsprechend viele Menschen erreicht. Zusätzlich haben wir 6,7 Millionen Trainingsbücher verteilt, um eben weltweit Christen zu trainieren.

Das Ganze hat eine unglaubliche Power bekommen, in ganz kurzer Zeit. Gott hat phänomenale Türen geöffnet. Letzte Woche habe ich mich zum Beispiel mit Loren Cunningham getroffen, dem Gründer von „Jugend mit einer Mission“, der ebenfalls von Anfang an mit im Boot ist. Ich war erstaunt zu hören, was für eine Dynamik das Ganze bekommen hat – jetzt wo wir gerade sprechen sehe ich zum Beispiel das „Kick Off“ aus der Dominikanischen Republik. Sie rechnen dort damit, dass über 100000 Christen mobilisiert werden, alleine in der Dominikanischen Republik!

Dieses Jahr sind mindestens 147 Länder beim „GOD“ mit dabei, also alleine von denen wir es wissen, von allen wissen wir es aber gar nicht. 2012 war der „Kick Off“ in der größten Arena der Welt, in Lagos in Nigeria. Diese Arena ist 1,2 Kilometer lang und 700 Meter breit und es waren um die eine Millionen Menschen mit dabei. Da habe ich das  Ganze dann mit einer Predigt eröffnet. Im Anschluss haben wir dann alle rausgeschickt um zu Evangelisieren. Das Ziel zu diesem Auftakt war es eine Millionen Christen weltweit zu mobilisieren, die hatten wir aber schon alleine in Lagos! (anmerk.: hierzu gibt es unter folgendem Link ein Video auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=pU0gL9pjnDg)

Man kann es gar nicht anders sagen, als dass Gott in der ganzen Sache die Kontrolle übernommen hat. Es sind Dinge geschehen, die hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Vor einigen Wochen war der „Kick Off“ wieder in Lagos, mit ca. 500000 Menschen.

Im zweiten Jahr haben wir dann gesagt, dass wir eine ganze Nation mit dem Evangelium erreichen wollen und zwar Nepal. Eine hinduistische Nation mit den höchsten Bergen der Welt und wir haben geschätzt 85% alle Haushalte dort erreicht. Das Ganze hat auch dort eine unglaubliche Dynamik entwickelt, laut Gemeindewachstumsstatistik wächst das Christentum nirgendwo schneller als in Nepal. Was daraus entstanden ist, ist fast schon verrückt! Ich will damit natürlich nicht sagen, dass wir die Einzigen sind die sich dort investiert haben, natürlich nicht, aber wir haben sicher auch unseren Anteil dazu beigetragen.

Was denkst du denn, wie viele Christen an diesem Tag aktiv in Sachen Evangelisation mobilisiert werden?

Wir gehen davon aus, dass es so um die 10 Millionen aufwärts sind. Mir geht es dabei aber gar nicht um möglichst „fette“ Zahlen. Das entscheidende dabei ist doch diesen Tag zu implementieren, ähnlich wie vielleicht auch Weihnachten. Da feiern wir die Geburt Jesu. Am „Global Outreach Day“ soll jeder Gläubige aktiv werden und Menschen von Jesus erzählen. Das Motto ist: „Every Believer is a Witness“ (Jeder Gläubige ist ein Zeuge). Viele Zahlen kennen wir auch gar nicht aber die wichtigste Zahl ist hier doch die Eins – nämlich Jeder! Es gibt auch gar kein festes Programm für den „GOD.“ Man kann z.B. seinem Nachbarn von Jesus erzählen oder vieles Andere tun. In Australien zum Beispiel habe ich von einer Frau in einem Flugzeug gehört, die ihren Sitznachbarn neben sich zu Jesus geführt hat.

Letztendlich entscheidend ist, dass jeder aktiv wird! Interessant ist hier auch Afrika, da läuft die Evangelisation fast schon wie ein „Flächenbrand“ ab. Wir sind zum Beispiel in Uganda aktiv, hier sind schätzungsweise zwischen 80000 und 100000 Gemeinden am „GOD“ mit  dabei. Stell dir mal vor es wären nur um die 70000 Gemeinden und jede davon mobilisiert ca. 30 Leute, da sind wir schnell bei über 2 Millionen Christen die Evangelisieren. Auch in China oder Indien passieren ganz unglaubliche Dinge. Das Ganze ist deswegen so groß, weil es dabei alleine um Jesus geht und das war von Anfang an die Vision. Es geht um kein Werk, um keine Gemeinde – es geht einzig und alleine um Jesus!

Was kann denn der GOD nachhaltig bewirken, kannst du da von ein paar besonderen Erlebnissen erzählen?

Ich denke eine ganze Menge! Zum Einen hatten wir im letzten Jahr um die zwei Millionen Bekehrungen und zwar solche, die wir nachvollziehen können und dabei gehen uns sogar noch verhältnismäßig wenige Berichte ein. Auf den Philippinen wurde uns von 12000 Bekehrungen berichtet, im Nachhinein wurde die Zahl dann aber auf 300000 korrigiert. Die Berichte kommen halt oft sehr zeitverzögert rein. Dann gibt es auch eine Unmenge von einzelnen Zeugnissen, die ich selber nur zufällig immer wieder mal mitbekomme, wenn ich in den unterschiedlichen Ländern vor Ort bin. Letztes Jahr im Oktober in Peru hat mir ein Pastor von einem Gangster erzählt, der nur knapp einen ganz brutalen „Gangfight“ überlebt und sich dann unter Tränen bekehrt hat. Am nächsten Tag wurde dann im nationalen TV, in den Nachrichten berichtet, dass der landesweit schlimmste und bekannteste Kriminelle, mit dem Spitznamen Dracula, ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Das war dann eben jener Mann, den dieser Pastor unter Tränen zu Jesus geführt hat. Im Anschluss hat sich dann seine komplette Familie bekehrt. Und das ist nur eine von unzähligen Geschichten. In Panama gab es einen Mann, der war so dämonisiert und gefährlich, dass man ihn dort mit Ketten fixiert hat. Ich hab das in einer Power Point Präsentation gesehen. Man hat dann für ihn gebetet und er wurde auf einen Schlag frei von allen Bindungen. Im nächsten Bild wurde dann gezeigt, wie er von diesen Ketten befreit wurde! Auch aus der Dominikanischen Republik gibt es ohne Ende Zeugnisse. Über Bekehrungen aus der Gangszene zum Beispiel. Da hat sich eine komplette Gang bekehrt und taufen lassen oder über Menschen die von HIV geheilt wurden und vieles mehr! Es ist manchmal fast unglaublich! Aber auf der anderen Seite eben auch unglaublich simpel! Christen werden in ihrer Stadt aktiv und Evangelisieren.

Was können Gemeinden an diesem Tag tun, was rätst du?

Zuerst möchte ich die Gemeinden und auch alle Gemeindeleiter ermutigen, den „GOD“ nicht als zusätzliche Last zu empfinden, sondern den besonderen Charme von diesem Tag zu verstehen. Wir haben kein spezielles Programm. Hier kommt nichts Zusätzliches auf euch zu. Die Krankenschwester kann im Krankenhaus ihren Patienten von Jesus erzählen, der Geschäftsmann seinen Partnern beim Essen das Evangelium weiter geben. Natürlich darf jede Gemeinde gerne ein besonderes Programm auf die Beine stellen aber letztlich geht es doch darum, dass weltweit über 90% aller Christen nicht ein Mal pro Jahr das Evangelium verkünden. Der Schlüssel an diesem Tag ist, dass die Gemeinden ihre Leute mobilisieren sollen, ihren Mitmenschen von Jesus zu erzählen, besonders auch die, die das sonst eben nicht tun. Unser Gesamtkonzept ist es Christen zu Aktivieren und zu Trainieren aber nicht nur für diesen einen Tag. Es soll ein Lebensstil der Evangelisation entstehen – das ist der strategische Gedanke des Ganzen. Im Nachhinein sollen Christen ermutigt werden, ihren Mitmenschen kontinuierlich von Jesus zu erzählen. Dazu braucht es kein großes Programm!

Ein kleines, praktisches Beispiel hier aus Berlin: Im letzten Jahr hatten wir eine Teilnehmerin in unserer Trainingsschule, die eigentlich überhaupt keine Lust hatte zu Evangelisieren, wie es eben vielen Christen so geht. Die stand dann eines Morgens in einem Supermarkt an der Kasse und hat mitbekommen, wie zwei Frauen in Streit miteinander geraten sind. Unsere Schülerin hat in dieser Situation ihre Hemmungen überwunden und eine der beiden Frauen angesprochen. Das führte zu einem einstündigen Gespräch im Ausgang dieses Supermarktes. Diese Dame war aufgrund ihrer Lebensumstände so zerbrochen, dass sie sich an diesem Tag eigentlich das Leben nehmen wollte. In diesem Laden hat sie dann aber ihr Leben Jesus gegeben!

Hauptsache ist doch, dass man aktiv wird!

Liegt dir denn noch etwas Besonderes auf dem Herzen Werner?

Es gibt in NRW acht Millionen Haushalte. Im Rahmen von „Summer2go“ haben wir mit einer Gruppe mehrerer Pastoren entsprechend viele evangelistische Zeitungen drucken lassen. Jeder Haushalt soll mit solch einer Zeitung erreicht werden – Hamm haben wir letzte Woche fast komplett geschafft. Das war der Auftakt um ganz Nordrhein Westfalen zu erreichen, jeden einzelnen Haushalt. In diesem Zusammenhang wird es auch eine Veranstaltung mit Nick Vujicic geben, der am 27. Juli in die Arena nach Oberhausen kommt (anmerk.: siehe Flyer unten). Dazu lade ich alle herzlich ein! Und an alle Gemeinden die noch nicht aktiv dabei sind, kommt dazu!

(Anfragen per Mail, werden über: impulscafe@gmx.de gerne weitergeleitet)

Lieber Werner, vielen Dank für deine Zeit und diese tolle, ermutigende Botschaft!

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